Panikattacken und deren Auslöser – 5 mögliche Ursachen

Zu Beginn eine Zahl: Im deutschsprachigen Raum werden ca. 2 Mio. Menschen regelmäßig von einer Panikattacke geplagt. Im Laufe ihres Lebens haben ca. 40% der Bevölkerung mind. einmal eine Panikattacke. Also es ist nicht ungewöhnlich, mit einer Panikattacke konfrontiert zu werden.

Dennoch ist es wichtig zu wissen, welche Auslöser dazu führen können. Doch was ist jetzt der Unterschied zwischen einer Panikattacke und anderen Ängsten, die wir kennen? Bei einer Panikattacke erleben die meisten Menschen eine Art Todesangst. Dies hat mit den Symptomen zu tun, die dann meist auftreten. Diese können sein: Herzrasen, Schwindel, Sie nehmen die Umgebung nur mehr durch einen Schleier wahr, Taubheitsgefühl in Händen und Füßen, Hitzewallungen oder Beklemmungsgefühl in der Brust.

Welche Symptome auftreten ist nicht immer gleich und von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Bei allen Menschen ist jedoch die Intensität so stark, dass diese Menschen das Gefühl haben, dass sie jeden Augenblick sterben. Daher wird auch meist der Notarzt verständigt. Ist er dann da, sind die Symptome meist vorbei und der Arzt kann im Normalfall nichts feststellen, dass auf eine schwerwiegende medizinische Krankheit hindeutet.

Grundsätzlich gilt:

Bei Anzeichen wie oben angeführt, macht es Sinn sich in eine medizinische Untersuchung zu begeben. Es gehört geklärt, ob doch ein medizinisches Problem vorliegt!

 

Die möglichen Auslöser für Panikattacken

  1. Veränderung in Botenstoffsystemen des Gehirns (Neurobiologische Faktoren)

Hier gehen Forschung und Wissenschaft davon aus, dass die biologischen und biochemischen Vorgänge in unserem Körper eine große Rolle bei der Entstehung von Panikattacken spielen. Es wird davon ausgegangen, dass das Gleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn, den sogenannten Neurotransmittern, gestört ist. Zu diesen Neurotransmittern zählen unter anderem Adrenalin, Noradrenalin oder auch Serotonin. Bei Menschen mit Panikattacken konnten Veränderungen in bestimmten Gehirnarealen festgestellt werden, die die menschlichen Emotionen steuern.

  1. Genetische Faktoren

Auch genetische Faktoren dürften eine nicht unerhebliche Rolle bei der Entstehung von Panik und Angst spielen. So gibt es Familien, die eine Häufung von Erkrankungen im Zusammenhang mit Angst aufweisen. Es wurde zwar kein bestimmtes Gen identifiziert, das für Panikattacken und Angststörungen verantwortlich ist. In Fachkreisen wird jedoch angenommen, dass mehrere Gene für die Entstehung von Panik und Angst verantwortlich sein können.

  1. Psychische Faktoren

Diese Faktoren sind oft die häufigsten Auslöser für Panikattacken.

  • Dazu können traumatische Erlebnisse in der Kindheit zählen (sexueller Missbrauch, seelische Gewalt, körperliche Gewalt, Kriegserlebnisse und einige weitere Faktoren). Diese traumatischen Erfahrungen können Teil unseres Lebens sein. Wenn darauf nicht unmittelbar Fürsorge und Verständnis folgt, kann der Mensch, dem das widerfahren ist, in Angst und Panik verharren. Es wird im Körper abgespeichert. Dieses Gefühl kann jederzeit wieder auftauchen und zwar mit all den überwältigenden und ungelösten Gefühlen aus der Vergangenheit.
  • Langanhaltende Stresssituationen. Ganz gleich ob im persönlichen oder beruflichen Umfeld.
  • Schmerzliche Verluste im persönlichen Umfeld.
  • Arbeitslosigkeit.
  1. Medizinische Faktoren, die bei Panikattacken Auslöser sein können

  • Panikattacken können durch eine Schilddrüsenüberfunktion oder Unterfunktion ausgelöst werden. Es gibt Untersuchungen, dass ca. 50 – 60 % aller Angstpatienten eine solche Störung der Schilddrüse haben können. Das liegt daran, dass bei einer Schilddrüsenüberfunktion sich im Körper des Menschen zu viele Hormone in dessen Kreislauf befinden. Das kann dazu führen, dass diese Menschen oft schnell nervös oder aggressiv sind oder ängstlich und besonders schreckhaft. Oft kann es ihnen auch schwerfallen sich zu entspannen oder sie können Herzrasen und Schlafstörungen haben.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion können depressive Verstimmungen auftreten, schnelle Erschöpfung, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten und eben direkt Panikattacken. Die Gefühlslage bei diesen Menschen kann sehr schwankend sein. Wichtig ist, bei Panikattacken auch einen Facharzt aufzusuchen und sich auf den eigenen Hormonstatus hin untersuchen zu lassen. Dies gilt für Frauen, aber auch für Männer.

  • Vitamin B12 Mangel, der meist durch die Ernährung entsteht. Daher ist es auch sinnvoll, sich seine Ernährung und auch den Mikronährstoffwechsel des Körpers anschauen zu lassen, falls Panikattacken auftreten.
  • Psychoaktive Stoffe, sprich Drogen aller Art können das Auftreten von Panikattacken begünstigen.

5. Negatives Grübeln und ein negatives Gedankenkarussell als weiterer Auslöser für Panikattacken

Permanentes Grübeln führt zu Dauerschleifen, die im Kopf ablaufen. Meist sind diese Dauerschleifen negativer Natur und lassen sich schlecht abstellen. Dieses Gedankenkreisen führt selten zu einer Lösung und kann oft zu Schlafstörungen und Angstzuständen führen. Selbstzweifel und starke Selbstkritik sind typisch für solche Gedankenspiele. Dadurch fällt es immer schwieriger sich aus dieses Negativspirale abwärts zu befreien. Je mehr diese Menschen darüber nachdenken, wie sie das Problem in den Griff bekommen können, umso schlimmer wird dieses Gedankenkreisen.

 

Eine Panikattacke ist eigentlich ein Liebesdienst unserer Psyche

Viele Menschen befinden sich bereits jahrelang in Situationen, die ihnen nicht guttun. Sei es in einer toxischen Beziehung, sei es in einem Job, der nicht den eigentlichen Wünschen entspricht. Oder es ist das Mobbing in der Arbeit, vielleicht Streitereien mit der engsten Verwandtschaft, die man eigentlich gar nicht besuchen möchte aber „muss“. All diese Situationen können wir eine Zeit lang „ertragen“ oder uns eine Zeit lang damit arrangieren. Doch irgendwann reicht es unserer Psyche. Was passiert?

Beschwerden fangen an, gesundheitliche Probleme beginnen, die wir vorher nicht gekannt haben. Oft ist das Schlimme daran, das trotz dem Konsultieren von zig verschiedenen Ärzten keine wirkliche medizinische Ursache gefunden werden kann.

Und dann kommen sie plötzlich, wie aus heiterem Himmel: Die Panikattacken!

Unterschätzen wir daher nie unser gesundes Bauchgefühl. Wenn wir zu lange gegen unser Bauchgefühl handeln, findet unser Unbewusstes Mittel und Wege, uns auf anderem Weg klar zu machen, dass wir etwas verändern sollten. Lassen wir es erst gar nicht dazu kommen und reagieren wir rechtzeitig.